Angenommen, ich hätte vor 4 Wochen einen Brief von Andreas Walter bekommen, hätte der ungefähr so lauten können:
„… Habe in den letzten Monaten viel gezeichnet, vielleicht an die hundert Blatt. Die Hälfte davon ganz gut, 20 ziemlich gut. Was will ich mehr? Im Übrigen haben wir hier gerade einen wunderbaren Frühling und ich habe gerade die Meisen beobachtet…“

Was auf Andreas Walters Zeichnungen zu sehen ist, erinnert wenig an Unmittelbares, an das, was vor Augen sichtbar ist. Vielmehr verweist es auf weit zurück Liegendes, auf das, was sich im Lauf eines Lebens eher vernebelt und aufgelöst hat und nun als vage Erinnerung zurückkehrt. Gehalten werden diese Erinnerungen oft nur von einer kleinen Schwärze, einem festen Balken, einer Fläche, die dem Ganzen eine Sicherheit im Format geben, es irgendwie in seiner Position behaupten oder in seiner Richtung bestimmen.

Manchmal fallen zarte Flecken ins Nichts wie Schneeflocken auf ein ohnehin schon weißes Feld, oder schwarze Linien markieren Räume wie die Umzäunung einer Koppel. Immer könnte es aber auch ganz anders sein…

Matthias Körner

Wenn eine schöne Rose stirbt,
stirbt nicht die Schönheit,
weil sie nicht wirklich in der Rose ist.

Agnes Martin „The Writings“

Gruß aus meiner Kirchen Küche, bei Tee, leisem Ticken und draußen Wind und Sonne. An der Wand dieser Spruch.
„Ewig ruhelos ist das Meer. Ewig raschelt das Laub. Ewig sträubt sich der Mensch. Ewig klein sind die Dinge.“
Und da drunter noch ein Zettelchen. Da steht.
„Is das so? Mag sein!? Auch das geht vorbei… .“
Gib dir das nur weiter.

Michael Rott